Hachiko: Eine rührende Geschichte zum wohl treuesten Hund der Welt

akita

Gestern, am 8. März, hat Japan an eine rührende Geschichte gedacht. An den Akita Hund Hachiko, der jeden Tag bei Regen und Schnee über neun Jahre lang auf sein verstorbenes Herrchen wartete.

Hachiko, der ursprünglich Hachi hieß, wurde zusammen mit drei Brüdern im November 1923 auf einem Bauernhof im Norden Japans geboren. Er war ein reinrassiger Akita, eine alte japanische Hunderasse. Der Züchter steckte Hachi bereits im Januar 1924 in eine Transportkiste. Kurz darauf war Hachi vereint mit seinem neuen Herrn, ein Professor für Agrarwissenschaft an der Universität Tokio, Hidesaburo Ueno.

Jeden Morgen ließ sich Ueno von Hachi Richtung Arbeit begleiten, meist zum nicht weit entfernten Bahnhof Shibuya. Dort holte der Hund ihn abends auch wieder ab – egal ob bei Sturm oder Sonnenschein.

An einem wolkenverhangenen Nachmittag im Mai des Jahres 1925 versteht der kleine Hachiko die Welt nicht mehr. Viele Menschen steigen Bahnhof Shibuya aus dem Zug, aber nicht der richtige, nicht sein Herr, nicht Professor Ueno.

Hachiko wartet. Auf den nächsten Zug, auf den übernächsten. Bis zum Abend. Er wird abgeholt, jedoch nicht vom Professor, sondern von dessen nun verwitweter Ehefrau. Ihr Mann hatte an der Universität eine Hirnblutung erlitten und verstarb.

Der unwissende Hachiko ließ sich davon nicht beeindrucken. Immer wieder saß Hachiko pünktlich am Bahnhof um sein Herrchen abzuholen. Als die verwitwete Eherfrau Tokio verlässt, gibt sie den Hund zu Verwandten. Auch dort reißt Hachiko immer wieder aus. Lange suchen muss man jedoch nicht. Immer sitzt er am Bahnhof und wartet.

Diese Geschichte macht Hachiko berühmt. 1934 wird an der Westseite des Bahnhofs eine lebensgroße Bronzestatue feierlich enthüllt. Tausende Japaner hatten für sie gespendet. Der Hund wohnt der Einweihungszeremonie bei, die per Radio ins ganze Land übertragen wird.

Noch ein Jahr bleibt Hachiko am Bahnhof sitzen. Dann, am 8. März 1935, zieht er sich, krank und kraftlos, in eine Seitenstraße zurück – zum Sterben.Die Nachricht verbreitet sich in den frühen Morgenstunden – die Tokioter pilgern in Massen zum Bahnhof, legen Blumen und Kränze an der Statue nieder.

1944 wird sie eingeschmolzen. Kriegswichtiges Material. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fertigt der Sohn des Schöpfers der Originalstatue eine neue Fassung an. Seit 1948 steht sie am Bahnhof von Shibuya. Der Ausgang, an dem Hachiko immer gewartet hat, heißt jetzt „Hachiko Exit“.

Der präparierte Körper des Tieres ist noch heute im Nationalmuseum der Naturwissenschaften in Tokio ausgestellt.

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